Bald ist meine Tracht auf dem Rücken durchnässt, der ganze Körper schmerzt vor Kälte und Wasser rinnt mir an den Gliedern herunter. Mein Schleier.....fällt zu Boden; meine Haube verrutscht.
Schon prasselt der Regen ungehindert auf meinen Kopf,dringt mir unerbitterlich in Ohren, Nase und Augen.
Und tröstend versichere ich mir:
Die Göttin hat es so gewollt.
Dies ist die Aufgabe meines Lebens, mir noch vor meiner Geburt bestimmt.
Nett, beinahe schüchtern wirkt das Erscheinungsbild der jungen Frau auf Fremde.
Behandelt man sie respektvoll, ist sie durchaus bereit, es einem gleich zu tun.
Auch einem Plausch am Feuer in gemütlicher Runde bei einem Krug Met ist sie nur selten abgeneigt.
Erwischt man sie jedoch auf dem falschen Fuß, muss man damit rechnen, dass ihre Zunge scharf ist wie das Schwert eines Kriegers.
Die Worte voller Hohn und Spott, triefend vor Zynismus und Ironie.
Nicht jeder vermag damit umzugehen, wenn Shalea einem unverblümt das an den Kopf wirft, was sie gerade wirklich denkt.
Anstatt sich jedoch über solch arme Gestalten zu ärgern, straft sie diese mit bitterster Verachtung und Ignoranz.
Diejenigen, die sich allerdings die Mühe machen, hinter diese hohe Mauer zu blicken, hinter der die junge Natla ihre Gefühle und die gut behüteten Geheimnisse versteckt, wissen ihre Gegenwart zu schätzen.
Ihnen erweist sie sich gerne als loyale Gefährtin.